Es trafen sich am Samstag Morgen 18 noch nüchterne Turner ohne Sorgen. Der Zug wurde besetzt und schon die ersten Messer fürs Plättli gewetzt. Tradionsgemäss nahmen wir hervor das Trinkgefäss. Doch noch beim abschiedswinke wurde gefragt: «Händ die Junge no z’trinke? Böse Zungen behauten: mit Bier und Wein soll eine Zugfahrt lustiger sein.»

Der Zug führte uns innerhalb 2 Stunden ins Glarnerland, ich hatte beim Aussteigen bereits Mühe mit dem Stand.

Nun mussten wir laufen, fertig wars mit dem Saufen. Ein vorkriegzeitliches Kuhbähnli gewann uns als Mitfahrgschpänli. Doch noch bevor wir oben angekommen, wurde schon wieder ein Spezli genommen. Dani fragte sich oben als erstes: «Was staht dänn da? Das chamer ja sicher alah?!» Nicht lange wurde darüber nachgedacht und schon hatte er dieses Geschwür von Töff in Betrieb gebracht.

Doch nun war fertig mit dem Spass, eine Wanderung verarbeitete uns zu Ass. Es ging nur bergauf, es raubte sicher jedem den Schnauf. Es wollte nicht mehr enden, mich konnte man bald im Sarg nach Hause senden. Wer hatte wohl diese Wanderung organisiert? Natürlich unser Zipfel, ich hätte ihn beinahe kastriert!!

Die Erlösung, endlich der See und schon bald waren die ersten Getränke nienemeh. Ein Zwipf mit Plättli, Gurken und ein bisschen chäsig, das fand jeder lässig. Nach guten zwei Stunden verpflegen mussten wir unsre müden Hintern wieder weiterbewegen. Man wanderte, wenn auch schon ein bisschen beschwipst weiter und sang bereits munter und heiter. Doch es war noch «en Heisse», man musste aufpassen das man nicht hineinstand, in die Kuhscheisse!!

Schon waren wir wieder eine halbe Stunde am gipflen, da kam schon die nächste Gelegenheit zu zwipfeln. Ein Berghaus, mit einem uhuere alten Klaus!!! Nach Kafi Luz und ein paar Flaschen Bier, während diesem Halt, ging es schliesslich weiter nach Braunwald. Einige verhockten noch, ob es bereits aus ihren Muffen roch? Zug 1 zog voraus und sah auch bald in Braunwald das erste Haus!! Doch etwas komisches sahen wir auf der Weide beim vorbeieilen, war doch da ein Bauer am Kuhfladen verteilen. Einen Jäger scheuchten wir auf mit Gejohle und Gebrüll, dieser hatte Abends sicher nichts auf dem Grill. In Braunwald mussten wir warten um mit dem Essen in der Jugi zu starten. «I dä Gade», kam der Befehl und schon lagen wir wieder im Öl. Nach ein paar weiteren Flaschen konnten wir endlich den Znacht naschen. Es gab Spaghetti mit kotzgrusiger Sauce vom Fisch, zum Glück lag noch keiner wie letztes Jahr unter dem Tisch.

Als der dann verdrückt war, sahen sich die ersten bereits um nach einer Bar. Es gab doch wirklich hier einen guten Laden, dem wir noch manchen Rappen gaben. Doch Edi Hueber sen. zeigte bevor, noch einem Holzpferd sein Ofenrohr. Der Chef vom Hotel 4-Stern hatte uns auch sehr gern. Sogar dieser konnte sich nicht verkneifen und musste gezwungen zur Pimmelnase greifen.

Doch endlich durften wir in die Bar herein und schädelten gleich Getränke in uns hinein. Mäses Blaubären mussten manche Lunge durchqueren. Es wurde heiter sehr viel gesoffen, den Hotelchef hat beinahe ein Schlag getroffen. Er konnte es kaum verstehn das ein Mensch soviel säuft, bis das ihm der Gin fast aus den Ohren läuft. Auch die Jungen kamen nicht zu Knapp und hielten sich mit kleinem Feigling auf Trab. Doch ohne Opfer gings ja nicht, Pascis Kopf hielt nichtmehr dicht. Whisky war mein Vorschlag und ich gab ihm mein Vertrauen, leider hat es ihn nachher gerade ganz umgehauen. Ja nu, Pech für Ihn, ich vergnügte mich nochmal mit einem Gin. Sogar unser Zipfel hielt sich diesmal gut und verlor auch bei der hübschen Bauerstochter nicht den Mut. Leider war er halt nicht so kühn, dafür aber schon erdengrün. Auch Dani hatte ein Gschpänli, dieses sah aber eher einem Besen ähnli.

Als wir dann das Lokal verliessen, musste noch mancher pissen. Päde Manz wurde auf der Rückkehr auch noch geneckt, darauf hin hat er dem Ähämischen die Faust gestreckt. Doch zum Glück schaffte es noch jeder ins Bett, wo auch immer, der Abend war wirklich sehr nett. In die Zimmer zurückgekehrt, hatten Päde, Edi und ich nochmals ein Plättli verzehrt.

Am nächsten Morgen hatten wir weitere Sorgen. Schon früh wurden wir durch die Musik in den Schlägen geweckt, welcher der Hauswirt diese Flöte nicht ausgesteckt. Stinke Sauer mussten wir ohne Frühstück die Jugi verlassen, also ich werde diesen Trottel für immer hassen.

Der Abend war hart das Kissen vom Bett weich, jetzt standen wir trotzdem noch im Seich. Plan B wurde eingeschlagen und jetzt mussten uns die Bähnligäste ertragen. Wir fuhren im Zug und nicht im Bus ins schöne Glarus. Wir beschlossen was zu Essen, aber mussten erst mal ein Alki Selzer pressen. Es gab Pommes und Schnitzel vom Kueli, nur Richi diskutierte stattdessen mit dem Ueli. Er war uhuere Bleich, nei es ist war, ich erzähl kein Seich. Tief in die Schüssel hielt er seinen Rüssel. Doch nebenbei roch etwas bis zum Himmel und stank fürchterlich nach Schimmel! Zipfels Füsse sandten uns wohlriechende Grüsse. So was ekliges hab ich noch nie gerochen, ich bin weit von ihm weg gekrochen. Nur noch ein Kontermost hielt uns wach, es war nun doch Zeit zur Rückkehr nach Seuzach!!

Das war die Turnfahrt 99, der etwas andere Bericht, in Form eines kleinen Gedicht!!

Päde Kaufmann

Kategorien: Berichte Turnverein