Das Trainingswochenende mal anders: In Seuzach

Gewohnt treffen sich die Aktiven anfangs Saison im wunderschönen Bütschwil im Toggenburg. Dort wird dann gemeinsam trainiert, gespeist und übernachtet. Leider mussten wir für dieses Jahr eine andere Lösung finden, da wir aus verschiedenen Gründen nicht in die gewohnten Lokalitäten konnten. Trotz intensiver Suche konnte kein anderer geeigneter Standort gefunden werden, so blieb uns nichts anderes übrig, als das Wochenende auf den uns bekannten Anlagen in Seuzach zu absolvieren.

«Geniessen» das Wetter: Gian Okle und Louis Schütz

Hier aber endeten die Unterschiede zum klassischen Trainingsweekend schon. Wie gewohnt war bereits das erste Training am Freitagabend ziemlich hart. Nicht unbedingt wegen strengen Trainingseinheiten, sondern vor allem wegen dem kalten und regnerischen Wetter. So mussten wir uns nach der Besammlung draussen, in die Hallen des Haldens und Rietackers quetschen. Auch das Abendessen war wie gewohnt sehr lecker und gesellig, wir genossen Pizzas im Seuzacher La Stazione. Petrus hielt uns dann auch am Samstag auf Trab: Wir mussten erneut in den Hallen trainieren. Dies ist für Geräteturner natürlich kein Problem und auch die Steinstösser konnten dank den neuen 10kg Medizinbällen in der Halle trainieren. Nach einer kurzen Verpflegung mit Sandwiches durften einige Leichtathleten ein Highlight erleben: Die neue Leichtathletik-Halle in Frauenfeld war nur für uns reserviert! So konnten erlebnisfreudige Seuzacher Turner exotische Luft schnuppern, denn die Halle hatte viel zu bieten, was dem Dorfturner fremd ist. Von Hallen-Anlagen für Speer, Kugel und Weitsprung über Sprint-Schlitten, Hürdenlauf und Stabhochsprung wurde alles genaustens ausprobiert und begutachtet. Während einige viele neue Eindrücke sammeln konnten, sammelten andere an den ungewohnten Geräten vor allem blaue Flecken.

Roman Gaull zeigt uns, wie man Hürden nimmt.

Über all das wurde dann nach der Rückkehr in die Stammbeiz Chrebsbach La Rusticana ausführlich berichtet. Wir durften ein feines Steinpilzrisotto geniessen, für die Omnivoren unter uns hat Wirt Haci Coban und seine Küche einen leckeren Braten mit Kartoffelstock gezaubert. An dieser Stelle wieder einmal ein Dank an das lokale Altersheim, welches uns jedes Jahr die Spielkarten für das «Lotto» ausleiht. Am diesjährigen Lotto lässt sich zudem bestens zeigen, wie aus der Geschichte nicht gelernt wird und gewisse Dinge regelmässig wieder wie neu funktionieren. Im zweiten Spiel wurde so die eine bekannte Regel ohne Zögern ausgenutzt und es wurde sich mit Shots bei den Spielleiterinnen für falsche «Bingo»-Rufe entschuldigt. Man möge daraus für die Zukunft seine Lehren ziehen. Im Nachgang wurde die Zwischentüre zum Gemeindesaal geöffnet und einige ausgelassene Turner halfen mit den Resten der dortigen Festwirtschaft. Das Publikum der Musikgesellschaft war grösstenteils bereits aufgebrochen. Der Rest schien schon lange sitt und satt, erlebte aber durch die Turner einen jungen, frischen Wind. Sogar das Servicepesonal kam dazu, das Tanzbein zu schwingen. Während einige Turner ihren Abend so verbrachten, gingen andere zu vernünftigen Stunden zu Bett. Denn am Sonntagmorgen stand für die Elite des Vereins noch das wichtigste Training an: Die Gymnastik-Kleinfeld.

Noch nie war Sprinttraining so motivierend.

Dank der Gnade von der Trainerin Nati war der Trainingsstart aber erst um 8:30. So reichte es gerade noch, um das Formel 1 Rennen in Melbourne zu gucken. Zumindest bis zur ersten roten Flagge. Zurück aber zum Turnerischen. Bei der Gymnastik gilt wie beim Rest der Disziplinen auch: Das Fundament steht, wir sind bereit für die Wettkämpfe. Und doch sind alle froh, dass noch einige Wochen Zeit sind, um Details und Feinheiten zu perfektionieren. Dann aber gilt: RMS in Fehraltdorf und KTF in Dägerlen wir kommen!

Marco Frei