«Ä neui Hallä, ä neus Konzept, mal luege, ob das verhebt!». Nach diesem Motto unseres Präsidenten Marcel Fritz steuerten wir einer neuen Aera zu. Vom Turnerchränzli über die Abendunterhaltung bis hin zur zeitgerechten Turnshow. Da spielten viele verschiedene Gründe eine Rolle, die uns zu einem solchen Schritt bewogen.

Ueber ein halbes Jahr arbeiteten wir an diesem neuen Konzept. Mit der Benützung der neuen Sporthalle eröffneten sich für die darbietenden Riegen neue Dimensionen ohne wesentliche Einschränkungen. Darum haben wir uns entschlossen, einen grösseren Aufwand auf uns zu nehmen, um für unsere Besucher und Turnfreunde auch einen gemütlichen, musikalischen und kulinarischen Teil zu bieten. Also basierten wir auf zwei Austragungsorte. Entweder wie bisher im Zentrum Oberwis oder ein neues Konzept mit der neuen Sporthalle mit Festzelt. Der Entscheid ist uns leicht gefallen. Turner turnen in der Turnhalle.

Bereits im Februar unterhielten wir uns über das Motto und die möglichen Auftritte. Kurzerhand stellten sich 17 Riegen zur Verfügung, an der Turnshow 99 teilzunehmen und einen turnerischen Beitrag zu leisten. Somit war der Grundstein gelegt. Jetzt folgten die Detailabklärungen, die nötig waren, um unser Vorhaben zu realisieren. Im Juli stand fest, dass wir alle unsere Vorführungen in der Sporthalle auf einer Fläche von 18m auf 12m, und nicht wie früher von 9m auf 6m, präsentieren können. Jetzt ging es an die Arbeit, das provisorische Konzept in die Tat umzusetzen. Mehr Platz gab uns auch die Möglichkeit, mehr Geräte einzuplanen und vielseitigere Vorführungen zu choreographieren.

Das Thema lautete: «s’Hubers reised in Süde». Unter diesem Motto stellten die Leiterinnen und Leiter einige Vorführungen zusammen, die Ihren Vorstellungen, dem Können der Riegen und zur allgemeinen Unterhaltung dienten. Die weitere Koordination bestand darin, einen Ablauf zusammen zu stellen, der dem Titel gerecht wurde, ohne dass sich Musik und Gerätewahl einander störten. Zudem musste die Zusammensetzung auch dem Auf- und Abbau gerecht werden.

Mitte Oktober stand das Programm und das Konzept rund um die Sporthalle. Wir scheuten für einmal die Kosten zu Gunsten des neuen Konzeptes nicht und errechneten im Budget einen Verlust. Aller Anfang ist schwer, sagten wir, und stürzten uns in die Arbeit. Wichtig für den Ablauf war, dass jede Riege ihre Vorführung einmal in der Sporthalle trainieren konnte. Dies konnten wir nur realisieren, weil die anderen Vereine uns grosszügigerweise die ganze Sporthalle, teilweise ersatzlos, zur Verfügung stellten. An dieser Stelle einen grossen Dank an alle sporttreibenden Vereine und selbstverständlich auch an alle Lehrerinnen und Lehrer, die uns die Halle auch tagsüber freistellten.

Nach drei Abenden Riegentraining erfolgte am Donnerstag, 18. November unsere Hauptprobe, welche wie immer und erwartet, in vielen Details nicht den Wünschen entsprach. Aus Erfahrung wissen wir alle, dass die misslungene Hauptprobe den erwünschten Erfolg in der Hauptaufführung bringt. Dies bestätigte sich auch so bei den professionellen Unterhaltungen von Radio und Fernsehen.

An den drei Vorstellungen, Freitagabend, Samstagnachmittag und Samstagabend, zeigten wir unser turnerisches Können. Der Start erfolgte bei der Familie Huber zu Hause am Stubentisch mit Prospektlesen. Den Vorschlag von Tochter Huber, einmal den Dschungel zu besuchen, zeigte unsere kleine Jugi mit den Leitern Martin Ziegler, Richi Frei und Christoph Schneider. Doch die Familie entschloss sich für eine ziellose Fahrt in den Süden. Jetzt gings ums Packen. Die mittlere Mädchenriege 1, unter der Leitung von Sandra Meyer und Adriana Dobry, zeigten dem Publikum, wie gepackt wird.

Während der Fahrt in den Süden folgte dann die Strassenshow vom Kloster Melissengeist, aufgeführt von der grossen Mädchenriege, geleitet von Fränzi Odermatt und Erika Manz. Ein kleiner Glacéhalt bot uns die kleine Mädchenriege 1, mit ihren tollen Glacékostümen, geleitet von Gina Patzen und Cristina Fiscante. Im Tessin angekommen, stand ein Hockeyspiel zwischen Ambri und Lugano auf dem Programm. Dargestellt vom DTV und TV unter der Leitung von Jürg Peterhans, Claudia Fritz und Nathalie Thommen. Dann folgte ein Motorschaden am Ferienfahrzeug der Familie Huber, gespielt von Roger Hofmann, Vater, Eveline Slipka, Mutter, Mike Ott, Sohn und Andrea Held, Tochter. Die Leichtathletikriege, mit dem Leiter Marcel Schubiger, reparierten den Schaden am Fahrzeug und stellten die Weiterfahrt sicher.

In der Jugendherberge angekommen, zeigte uns die Gymnastikriege 1 die Betthäschen, welche bereits die Herberge belagerten, unter der Leitung von Nathalie Thommen. Nach dem Besuch der Jugendherberge besuchte die Familie die Oper in Italien, wo sie eine glanzvolle Vorführung des «Phantom der Oper» mit der kleinen Mädchenriege, mit den Leiterinnen Gina Patzen und Cristina Fiscante erleben durften. Dann ging die Fahrt weiter in die Rebberge des Südens, wo die Turner des TV’s im gossen Fass die Trauben stampften. Diese Nummer wurde von Dani Hofmann und Pascal Elsener auf die Beine gestellt. In Sizilien angekommen, zeigte die mittlere Mädchenriege was sich alles auf den Strassen von Sizilien abspielt. Auch diese Nummer stammt von Sandra Meyer und Adriana Dobry. Nun folgte eine dreissigminütige Pause.

Jeder Fahrer muss sich einmal ausruhen oder auf einem Rastplatz die vorgeschriebenen Uebungen turnen. So auch Vater Huber. Der Rastplatz wurde durch die grosse Geräteriege dargestellt, geleitet von Marianne Ott und Fredi Manz. Die Frauen- und Männerriege, geleitet von Lise Rutz, brachten der Familie das Meer mit ihren Wellen und Wogen etwas näher. Darauf folgte die tolle Beach-Party der grossen Jugi, geleitet von Christian Ziegler, Edi Huber und Romano Marchesi. Dies erlebte die Familie auf dem Weg nach Spanien. «Bolero» heisst die spanische Darbietung, welche uns die Gymnastikerinnen von Nathalie Thommen ans Herz legte.

Die Weiterfahrt im Süden brachte die Familie zum Hotel Copacabana. Eine lustige und unterhaltsame Vorführung vom DTV unter der Leitung von Tanja Casa, Nadia Frisullo und Claudia Fritz. In einer spanischen Grosstadt fand die Europameisterschaft in der Gymnastik einzeln statt. Die Familie Huber durfte die anspruchsvolle Nummer mit Handgerät unserer Vize-Schweizermeisterin Adriana Dobry, bestaunen. Als Abschluss der Spanienreise besuchten Hubers noch den Circolo Espaniol, um das Temperament und das turnerische Können der Aktiven des DTV und TV zu geniessen. Diese Vorführung stellten Tanja Casa, Nadia Frisullo und Res Vögeli zusammen.

Die Ferien waren zu Ende und die Familie Huber reiste wieder heimwärts. Das knallrote VW-Cabrio wurde von der Garage Dünki zur Verfügung gestellt.

Der gemütliche Teil fand dann im ausgebauten Festzelt statt. Am Freitagabend spielte die Augarten Bluesband tolle Stücke. Die Lieblinge des Blues kamen voll auf ihre Rechnung. Am Samstagabend spielte eine Zwei-Mann-Band, welche beim Publikum grossen Anklang fand. Das Zelt war sowieso bis auf jeden Platz ausgebucht. Parallel dazu bot die Bar noch etwas Unterhaltung für diejenigen, welche keine Live-Musik hören wollten.

Alles lief grundsätzlich reibungslos über die Bühne. Dies nur dank den vielen Helfern, im, in und um das Vereinsleben, unseren Behördenmitgliedern und all denjenigen, die mit irgend einer Hand unsere Turnshow unterstützten. Die folgende Seite würde kaum ausreichen, um allen zu danken, die auf irgend eine Art mitgewirkt haben. Doch an dieser Stelle müssen wir unserem Präsidenten Marcel Fritz ein grosses Kränzchen winden, für den Mut und die Realisation seines Konzeptes wie auch seinen Eltern Elsbeth und Richard Fritz, welche den ganzen Festbetrieb bewerkstelligten. Nicht zu vergessen, die tolle Unterstützung von Martin Meier und sein Stellvertreter Andi Sommer.

Liebe Turnkinder, liebe Mitturnerinnen und Mitturner, liebe Leiterinnen und Leiter, liebe Vorstandsmitglieder, ich danke Euch recht herzlich für den überdurchschnittlichen Einsatz und Euer Engagement für diese Turnshow 99, die mehr als nur gelungen ist.

Dario Casa

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