Mächtig, ehrfurchtgebietend, vor Schönheit strotzend und weltweit begehrt und bewundert. Die Rede ist nicht vom Turnverein Seuzach, sondern selbstverständlich vom Matterhorn, dem Wahrzeichen der Schweiz und der Formvorlage der Toblerone Schoggi. Der geografisch bewusste Leser erkennt, der Turnverein verbrachte sein diesjähriges Ski-Wochenende im schönen Zermatt, gelegen im englischsprachigen Teil der Schweiz. Das Zermatter Bergvolk zeichnet sich gemäss unseren empirischen Forschungen dadurch aus, dass sie asiatische Gesichtszüge vorweisen und in der Regel fliessend Chinesisch sprechen. Aber genug der Laienwissenschaften, kommen wir zum Eingemachten. Die Reise wurde organisiert von unseren drei Skitalenten der Familie Oklé, welche für so eine Aufgabe wie gemacht sind. Bruder Linus musste schlussendlich leider zuhause bleiben, da er sich eine Verletzung zugezogen hatte. Nach einer reibungslos verlaufenen Fahrt waren wir am Freitag gegen Mittag auf der Piste. Das Matterhorn war an diesem ersten Tag noch nicht in seiner vollen Pracht ersichtlich, da es von Nebel umhüllt war. Dies sollte sich aber noch erheblich ändern im Verlaufe des Wochenendes. Die Pisten waren gut, der Schnee auch, die Preise überhöht, die Portionen zu klein, die Kellner anglophon, die Sonne zeigte sich vereinzelt, und schon waren wir im Après-Ski. Das anschliessende Abendessen fand in der Unterkunft statt und nach dem sich danach alle mit dem extra mitgebrachten, weil auf dem Infozettel so aufgetragenen, Tüchlein geduscht hatten, machten wir das Zermatter Nachtleben unsicher. Alle hatten ihren Spass und genossen das fröhliche Beisammensein. Am Samstag war das Wetter genial und das Matterhorn erstrahlte in grösserer Macht und Pracht als es selbst der unfehlbare Führer von Nord-Korea nicht könnte. Die Gebrüder Gian O. und Kevin O. zeigten uns was sie den ganzen Winter über so tun und liessen die Betrachter staunen als sie Saltos, Drehungen und andere Körperverrenkungen auf den Skiern vollführten. Um nicht in übertriebene Schwärmereien über die Schweizer Bergwelt zu verfallen überspringen wir nun den Tag und setzen den Bericht fort beim ereignisreichen Abendprogramm. Der After-Ski wurde wieder im Hennu Stall gleich auf der Piste gestartet und die Stimmung war wiederum sowohl international als auch ausgelassen. Erwähnenswert war der, schlussendlich strafrechtlich ungeahndete, Nasendiebstahl von Gian O. an einem russisch-französischen Mitmenschen. Nach einigen vergnüglichen Stunden traten wir die Abfahrt an Richtung Tal. Im untersten Teil der Piste zeigte unser OT dann noch, dass sein Titel nicht Oberturner sondern Origineller Taucher bedeutet, indem er in ein Wasserloch eintauchte, nachdem ihm Thomas W. die Vorfahrt genommen hatte. Als neuer Titel ist nun auch die Bezeichnung H2OT im Gespräch. Von der Unfallstelle aus ging es dann ohne sich umzuziehen gleich weiter in die Käsestube, wo wir einen Tisch reserviert hatten. Das Essen war gut, die Preise jedoch wiederum exorbitant. Danach konnten wir uns endlich duschen bzw. die welche sich schon auf der Piste geduscht hatten konnten sich endlich abtrocknen und schon ging es wieder in den Ausgang. Am Sonntag konnten wir noch ein letztes Mal die Pisten von Zermatt und den wunderschönen Anblick des Matterhorns geniessen, bevor wir die Heimreise ins regnerische Unterland antraten. Vielen Dank den Organisatoren! Es war ein geniales Wochenende!
Stefan Frey