In den Tagen vor der diesjährigen traditionellen Turnfahrt wurden bereits Fotos von fertig gepackten Rucksäcken umhergeschickt; Kleider für zwei Tage, Maske für die Reise in den ÖVs, Lunch, Zinnbecher, Singbuch.
Am Samstagmorgen sassen dann alle pünktlich und mit Maske, im Zug in Richtung Einsiedeln. Da wie jeder weiss, das eigene Material für eine Wanderung extrem wichtig ist, wurden an dieser Stelle bereits einmal die Zinnbecher getestet. Sie waren alle einwandfrei. Also ging es mit dem Bus weiter nach Hoch Ybrig, wo wir die Wanderung starteten.
Auf halber Länge wurde bei super Aussicht gemütlich geplättelt, das heisst gegessen, getrunken, geteilt und gelacht. Dabei war viel Zeit für Austausch und gemütliches Beisammensein, etwas was in der langen, coronabedingten Trockenphase an Turnfesten und Wettkämpfen ziemlich vermisst wurde.
Nach weiteren Kilometern und einem Abstecher in der Beiz
«Wilde Maa» erblickten wir bereits das lange Stahlseil unserer
nächsten Aktivität. Es handelte sich um die längste Seilrutsche Europas, auf
der man mit Rollen befestigt, mit etwa 100km/h, ins Tal sauste. Die Ersten, die
unten ankamen, bereiteten Spaghetti und Saucen vor, mit dem wir dann unseren
Abend einläuteten. Es wurde gespielt, gelacht, gequatscht und lautstark
gesungen. Die Organisatoren organisierten uns noch ein Andenken: Passenderweise
ein Holzplättli mit dem Schriftzug der Turnfahrt, das wohl ab den nächsten
Jahren zur festen Ausrüstung für die Turnfahrten gehören wird.
Der lange Tag und die fehlende Übung in allen gefragten Disziplinen des Tages bewirkte,
dass einige Turner und Turnerinnen bereits früh schlafen gingen, andere hatten
anscheinend in der Zwischenzeit für sich trainiert.
Nach einer, aus verschiedenen Gründen nicht ganz ruhigen Nacht, wurde das von den Frühaufstehern bereitgemachte Frühstück genossen und anschliessend das Haus geputzt. So waren wir bald wieder auf Achse. Dies sogar wörtlich, da für uns ein Car bereitstand, der uns in Richtung Chur brachte. Auf dieser Fahrt wurde nochmals viel geschwatzt, geschlafen und Musik gehört. Welcher Party-Hit hätte wohl ein Turnfestzelt am meisten zum Zittern gebracht? Das Ziel wurde bald klar, wir wurden nach Churwalden, zur längsten Rodelbahn der Schweiz, gebracht. Nachdem gebadet, gechillt, gerodelt und erneut geplättelt wurde, fanden wir uns erneut im Car wieder, diesmal mit sicherem Ziel, Seuzach.
Was allein auf dieser Fahrt passiert ist, würde eine ganze solche Seite füllen, deshalb soll an dieser Stelle gesagt sein, dass ein erfahrener Turner nach zwei Tagen noch genügend Energie und Kreativität hat, sodass auf der Fahrt keine Langweile aufkommen konnte. Ganz im Gegenteil, eine kleine Delegation zog nach der Ankunft in Seuzach für den Ausklang noch weiter ins La Stazione.
Marco Frei
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